Erfolgreiche Kontrollen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest

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Das BAVG unterstützte eine "Aktion scharf" im Kampf gegen die Einschleppung von Tierseuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Bei Schwerpunktkontrollen im Jänner 2024 wurde die Einfuhr von rund 2,4 Tonnen Fleischprodukten verhindert.

Erfolgreiche Kontrollen sind Beitrag zur Verhinderung der Einschleppung der ASP

Die Mitnahme von Schweinefleischerzeugnissen aus Nicht-EU-Staaten ist verboten. Auch wenn die Afrikanische Schweinepest (ASP) bisher noch nicht in Österreich aufgetreten ist, so ist die Gefahr einer Einschleppung durch die zahlreichen Fälle im Süden und Osten Europas weiterhin sehr hoch. Je früher ein Ausbruch erkannt wird, desto eher kann er auch eingedämmt werden. Innerhalb der EU sind Haushaltmengen zulässig, sofern der Hersteller der Fleischprodukte im Herkunftsland einer ordnungsgemäßen veterinärbehördlichen Aufsicht unterliegt. Ein besonderes Risiko stellen Fleisch und Wurst aus privatem Erzeugnis dar, die keiner amtlichen Kontrolle unterzogen wurden. 

Die Verhinderung der Einschleppung von Tierseuchen hat eine besondere Bedeutung, da besonders die ASP für die heimische Landwirtschaft eine große und ernstzunehmende Gefahr ist mit schwerwiegenden Folgen für die österreichische Schweinepopulation und Landwirtschaft. An insgesamt 21 Kontrolltagen im Jänner fand eine gemeinsame Schwerpunktaktion des Bundesamts für Verbrauchergesundheit (BAVG) mit dem Zollamt Österreich, dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) statt. Dabei gelang den Beamt:innen ein tonnenschwerer Erfolg: Die Bediensteten der beteiligten Organisationen stellten rund 2,4 Tonnen unzulässig mitgebrachter und potenziell gefährlicher Lebensmittel sicher. Zielländer der abgefangenen Produkte waren neben Österreich auch Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien. In allen Fällen wurden die illegalen Waren vernichtet.

2.389 Kilogramm Fleisch aus dem Westbalkan und Moldawien sichergestellt

Im Zuge der Kontrollen wurden 103 Verstöße festgestellt.  Von diesen kamen die Produkte in 33 Fällen aus Westbalkanländern, hauptsächlich aus Serbien oder dem Kosovo mit insgesamt 1.051 Kilogramm Fleisch, davon 631 Kilogramm Schweinefleisch. In 70 Fällen stammten die Fleischprodukte aus Moldawien und beliefen sich auf insgesamt 1.338 Kilogramm, davon rund 952 Kilogramm Schweinefleisch. Bereits im Dezember und damit im Rahmen der regulären Kontrollen wurden in 8 Fällen 1.271 Kilogramm Fleisch und Fleischprodukte festgestellt. 

Bei einer Kontrolle Anfang Jänner in Nickelsdorf wurden sichergestellte tierische Produkte von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersucht, bevor sie sachgemäß vernichtet wurden.  Die AGES-Tierseuchenexpert:innen konnten dabei 50 Proben ziehen, die in der Laboruntersuchung glücklicherweise negative Ergebnisse auf die ASP lieferten. Es ist allerdings weiterhin Wachsamkeit angesagt. Auch die Bevölkerung kann einen Beitrag zur Gesunderhaltung heimischer Tierbestände leisten, indem keine Lebensmittel aus Schweine- und Wildschweinfleisch mitgebracht werden und in betroffenen Ländern nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und Wildschweinen vermieden wird.

Schweinepest gefährdet Nutztiere und Wildschweine gleichermaßen

Die ASP stellt eine erhebliche Gefahr für die heimische Landwirtschaft und Wildschweinpopulation dar. Für infizierte Haus- und Wildschweine endet die Ansteckung meist tödlich, für Tierhalterinnen und Tierhalter in Österreich würde dies einen enormen wirtschaftlichen Schaden darstellen. Der Mensch kann die ASP durch virusbelastete Lebensmittel leicht über weite Strecken verbreiten, für ihn selbst stellt das Virus allerdings keine gesundheitliche Gefährdung dar. Die ASP ist derzeit vor allem in Bosnien und Herzegowina, in Serbien sowie im Kosovo sehr aktiv.

Die koordinierte Informations- und Kontrollaktion von Zoll, Gesundheitsministerium, BAVG und AGES ist eine von vielen Maßnahmen, um einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Österreich entgegenzuwirken. Bei Reisenden wird das Problembewusstsein gestärkt und illegal eingeführte Waren können aus dem Verkehr gezogen werden.  Weiterführende fachliche Informationen finden Sie auf den Webseiten des Gesundheitsministeriums und der AGES sowie Informationsmaterialien zur Afrikanischen Schweinepest für Reisende finden Sie in 16 Sprachen zum Download.